Laetitia Ky
Mit Bedauern haben wir die Perspektive von Laetitia Ky auf „sex“ bzw. Geschlecht und Gender zur Kenntnis genommen, die sie in ihrem Youtube-Film und Instagram Post vom 10. Oktober 2022 veröffentlicht hat. Ihre Position kann als trans*Personen-ausschließend verstanden werden. Das Kunstmuseum Wolfsburg lehnt eine solche Haltung ab.
In den Erfahrungen von Laetitia Ky spielt die Kategorie „sex“ bzw. Geschlecht als biologisches, binär gedachtes Geschlecht, eine wesentliche Rolle. Das respektieren wir, obwohl wir Geschlecht generell und insbesondere im Kontext der Ausstellung Empowerment als weitergefasst verstehen. Der Fokus auf die biologische Kategorie „sex“ bzw. Geschlecht im Gegensatz zum sozialen Konstrukt Gender birgt die Gefahr, gegenwärtigen Diskursen nicht gerecht zu werden und trans*Personen auszuschließen.
Die Ausstellung Empowerment gibt im Rahmen der diversen künstlerischen Positionen u.a. unterschiedlichen Diskriminierungserfahrungen Raum. Diesen möchten wir eine Präsenz geben, auch wenn dies zu Widersprüchlichkeiten innerhalb der Ausstellung führen kann.

Die Stärke einer Frau
Wenn man als Frau geboren wird, ist man viel stärker jeder Art von Gewalt ausgesetzt, und das beginnt schon sehr früh, manchmal schon am Tag der Geburt! Geschlechtsspezifische Gewalt ist real und betrifft jede Frau in jeder Phase ihres Lebens. Wir haben einige Schutzmaßnahmen und viele Rechte. Heute sind wir dank der Stärke und des Durchhaltevermögens vieler Frauen vor uns in der Lage, für eine bessere Zukunft zu kämpfen. Ich glaube, dass eine der stärksten Methoden zur Bekämpfung von Gewalt darin besteht, die Macht der Sprache zu nutzen, und die Kunst ist eine wunderbare Möglichkeit, unseren Stimmen Gehör zu verschaffen!

Feminist*in!
„Eine Person, die an die soziale, politische und wirtschaftliche Gleichheit der Geschlechter glaubt.“ (Chimamanda Ngozi Adichie). Das ist für mich eine perfekte Zusammenfassung des Begriffs „Feminist*in“.

Pow’hair
Eine Sache ist es, für etwas zu stehen und es auszudrücken, aber eine andere Sache ist es, die perfekte Art und Weise zu finden, die Botschaft so zu vermitteln, dass sie den Verstand und das Herz der Menschen berührt und ihr Verhalten beeinflusst.

Eine Ode an die Weiblichkeit!
Ich habe manchmal diesem Körper, dieser Biologie, die mich zur Frau macht, die Schuld gegeben:
dieser Vulva, dieser Gebärmutter, diesen Brüsten und all diesen Elementen, die mich zur Frau machen…diese Biologie, die mich so viel Diskriminierung erleben lässt.
Aber es gibt keinen Grund, meinen Körper zu verabscheuen, denn er ist ein schönes Geschenk. Heute möchte ich ihn feiern.
Zu meiner Periode… Du hast mir zeitweise das Leben schwer gemacht und ich habe dich im Kontext einer Gesellschaft erlebt, die dich als eklig, schmutzig und unrein wahrgenommen hat. Aber ich liebe dich und bin dankbar für dich. An alle Frauen, die unter schmerzhaften Perioden, Endometriose und anderen Schwierigkeiten rund um ihre Menstruation leiden: Du wirst geliebt und gesehen. An meine Brüste, die zensiert und verteufelt werden, weil sie als zu sexuell, zu pervers gelten … ich liebe euch.
Diese Gebärmutter, die alle kontrollieren wollen, als wäre sie ein öffentliches Gut … ich liebe dich.
Diese Klitoris, die Frauen oft herausgeschnitten wird, weil einige Gesellschaften der Meinung sind, dass sie es nicht verdient haben, sexuelle Freuden zu haben. (Ich habe Mitleid für jede verstümmelte Frau, die das ertragen muss. Viele afrikanische Frauen sind davon betroffen. Ihnen wird nicht nur die Lust genommen – diese Verstümmelungen verursachen auch eine Menge gesundheitlicher Probleme).
Es gibt noch so viele andere Elemente, die ich sehr liebe… Heute war es mir ein großes Bedürfnis, nicht nur meinen Körper zu feiern, sondern meine gesamte Biologie, die mich zur Frau macht und auf die ich stolz bin.