15.11.2014 – 06.04.2015

Bildet Fotografie die Wirklich­keit natur­ge­treu ab, oder ist sie ein insze­niertes Bild? Das Kunst­mu­seum Wolfsburg beant­wor­tete die Frage im 175. Jubilä­ums­jahr der Erfindung der Fotografie mit einem umfas­senden Blick auf die Avant­garde-Fotografie zwischen 1920 und 1950. Präsen­tiert wurden mit der Ausstel­lung RealSur­real rund 200 Meister­werke aus der in diesem Umfang noch nie gezeigten, bedeu­tenden Münchner Sammlung Siegert zur Fotografie des Neuen Sehens zwischen Neuer Sachlich­keit und Surrea­lismus in Deutsch­land, Frank­reich und der Tsche­cho­slo­wakei. Ausgehend von einem Prolog mit beispiel­haften Fotogra­fien des 19. Jahrhun­derts lies sich im Kunst­mu­seum Wolfsburg anhand seltener Origi­nal­ab­züge bedeu­tender Fotografen die Bandbreite und Vielschich­tig­keit der Fotografie zwischen real und surreal neu entdecken. Dazu machten histo­ri­sche Fotobü­cher und Zeitschriften sowie seltene Künst­ler­bü­cher und Beispiele avant­gar­dis­ti­scher Umschlag­ge­stal­tungen den neuen Blick auf die Welt erlebbar. Einige berühmte Filmbei­spiele von Luis Buñuel, László Moholy-Nagy, Hans Richter u. a., die in einem 45-minütigen Loop permanent in der Ausstel­lung gezeigt wurden, machten auf die frucht­bare Wechsel­be­zie­hung zwischen Avant­garde-Fotografie und dem Kino dieser Zeit aufmerksam.