Nach einem Studium der Betriebs­wirt­schaft in Köln und Zürich sowie Volks­wirt­schaft an der Univer­sity of Bristol und Politik am Institut d’Études Politi­ques de Paris promo­vierte Carl Horst Hahn zum Dr. rer. pol. an der Univer­sität Bern. Seine beruf­liche Laufbahn begann Hahn 1953 bei der OECD in Paris, bevor er 1954 als Assistent des General­di­rek­tors der Volks­wagen GmbH Heinrich Nordhoff nach Wolfsburg ging. Als Leiter von Volks­wagen of America initi­ierte er ab 1959 innova­tive Werbe­kam­pa­gnen, mit denen er den Käfer (»Think small«) auf dem ameri­ka­ni­schen Markt etablierte und dort zum Import­wagen Nr. 1 machte. 1964 kehrte er als Mitglied des Vorstands zurück. 1972 übernahm er den Vorstands­vor­sitz der Conti­nental Gummi-Werke AG in Hannover. 1982 kehrte er als Vorstands­vor­sit­zender von Volks­wagen zurück und führte das Unter­nehmen zum Weltkon­zern. 1993 wechselte Hahn in den Aufsichtsrat des Konzerns, dem er bis Juni 1997 angehörte. Auf seine Initia­tive geht die Gründung des Kunst­mu­seums Wolfsburg zurück, dessen Kurato­rium er angehört. Bis heute lebt der vielfach Ausge­zeich­nete in Wolfsburg und ist hier weiter, auch über die Stadt­grenzen hinaus, sehr aktiv.

Sieben Video­por­träts sind im Januar/Februar 2016 entstanden, anläss­lich der Ausstel­lung Wolfsburg Unlimited. Eine Stadt als Weltlabor. Diese Ausstel­lung wirft Fragen nach Identität und Verortung auf, nach Selbst­wahr­neh­mung und Außen­sicht. Wolfsburg wird als »Retor­ten­stadt«, »Stadt ohne Mitte«, als »Weltkon­zern mit Wohnan­schluss« beschrieben – aber wie sehen die Bewohner ihre Stadt? Wie gehen sie mit den vielen Be- und Zuschrei­bungen, den Vermu­tungen, die durchaus auch Zumutungen sein können, um?