Digital, interaktiv und neues Studio-Design: das agile Kunstmuseum

Die Kunstvermittlung des Kunstmuseum Wolfsburg hat sich seit 2020 digital und agil positioniert. Für die diversen Besucher*innen wurden neue Vermittlungsformen jenseits analoger Methoden entwickelt, damit sie sich noch besser als bisher aktiv und kreativ mit den Ausstellungsinhalten auseinandersetzen können.
Beginnend mit dem ersten Lockdown und den damit verbundenen spürbaren Auswirkungen haben sich die Anforderungen an die Kunstvermittlung gravierend verändert. Das Team hat darauf umgehend reagiert und mit dem Konzept des Agilen Museum eine neue digitale Gesamtstrategie unter agilen Merkmalen entwickelt: Eigenverantwortlich, aktiv, kreativ, vernetzt in analoger sowie digitaler Form sollen sich die diversen Besucher*innen des Kunstmuseums zukünftig den Ausstellungsinhalten widmen können.
Eine besondere Auszeichnung erhielt die Kunstvermittlung 2021 für das Konzept des Agilen Museum durch die Förderung im Rahmen des Rettungs- und Zukunftsprogramms NEUSTART KULTUR: Zur Umsetzung und Weiterentwicklung der Vermittlungsformate erfolgte eine umfassende Neugestaltung der vorhandenen Räume der Kunstvermittlung durch den international renommierten Künstler Liam Gillick. Patient People nennt der Künstler sein Ensemble, bestehend aus unterschiedlich großen Tischformaten und Hockern, die ein flexibles Stellen für die Einzel- bis hin zur Gruppenarbeit ermöglichen. Als Klammer funktioniert der überdimensionale Text an der Wand: Patient People Produce Profound Perception.
Die Anschaffung verschiedener digitaler und technischer Geräte – darunter ein Klassensatz iPads und ein interaktives Board – ermöglichen zudem digitale und hybride Veranstaltungsformate. Mit der nachhaltigen Struktur des Agilen Museum und dem Studio als Atelier, Think Tank und digitaler Lernraum können zukünftig fortlaufend neue Formen der Kunstvermittlung entstehen.
Das Agile Museum wurde gefördert im Rahmen von NEUSTART KULTUR für Heimatmuseen, private Museen, Ausstellungshäuser und öffentlich zugängliche Gedenkstätten des Deutschen Verbands für Archäologie (DVA), gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.
Die Kunstvermittlung freut sich nach der erfolgreichen Umsetzung insbesondere über den Open-Source-Ansatz von Patient People. Die Entwürfe des Mobiliars wurden von dem Künstler Liam Gillick frei gegeben. Sie können hier heruntergeladen werden und stehen interessierten Institutionen zum Nachbau zur Verfügung.
