Am 26. November 2025 lud das Kunst­mu­seum Wolfsburg zu einer neuen Ausgabe von Volks­wagen Group Art4All ein. Von 16 bis 21 Uhr war der Eintritt frei – mit Führungen, kreativem Atelier und einem inhalt­li­chen Höhepunkt:
Um 18 Uhr sprach Raphael Oidtmann im Rahmen der Ausstel­lung Utopia. Recht auf Hoffnung über den Zustand, die Resilienz und die Zukunft der Demokratie.

Sein Vortrag trug den Titel:

Demokratie als pragma­ti­sche Utopie – zu Zustand, Resilienz und Zukunft einer Staatsform

Im Rahmen der Ausstel­lung Utopia. Recht auf Hoffnung im Kunst­mu­seum Wolfsburg lud der Vortrag „Demokratie als pragma­ti­sche Utopie“ dazu ein, über die Gegenwart und Zukunft der Demokratie nachzu­denken. Er ging der Frage nach, wie diese Staats- und Lebens­form in Zeiten politi­scher Polari­sie­rung, gesell­schaft­li­cher Fragmen­tie­rung und globaler Krisen ihre Wider­stands­kraft bewahren und zugleich neue Formen der Selbst­ver­ge­wis­se­rung entwi­ckeln konnte.

Im Mittel­punkt stand die Idee einer resili­enten Demokratie: einer Ordnung, die nicht auf Stabi­lität im Still­stand, sondern auf die Fähigkeit zur Erneue­rung, Anpassung und Selbst­kor­rektur setzte. Demokratie brauchte Orte und Insti­tu­tionen, an denen sie gelebt, erfahren und kritisch hinter­fragt werden konnte – aber ebenso Menschen, die bereit waren, Verant­wor­tung zu übernehmen, Dissens auszu­halten und Mitge­stal­tung als Bürger­pflicht zu begreifen.

Die Stärke demokra­ti­scher Systeme hing letztlich auch vom Engage­ment jedes Einzelnen ab – von der Bereit­schaft, Freiheit nicht nur zu fordern, sondern aktiv zu gestalten.
Der Vortrag reflek­tierte, welche struk­tu­rellen, kultu­rellen und ethischen Voraus­set­zungen nötig waren, damit Demokratie nicht zur bloßen Verwal­tungs­form erstarrte, sondern eine lebendige, lernfä­hige und inklusive Praxis blieb. Zugleich wurde gefragt, welche utopi­schen Horizonte – im Sinne realis­ti­scher Hoffnung – die demokra­ti­sche Idee weiterhin eröffnen konnte.

Zwischen Ernüch­te­rung und Erneue­rung, zwischen Krise und Kreati­vität: Demokratie erschien hier als pragma­ti­sche Utopie – verletz­lich, aber unverzichtbar.

Neben dem Vortrag konnten Besucher*innen an Kurzfüh­rungen zu den Ausstel­lungen Utopia. Recht auf Hoffnung und Małgorzata Mirga-Tas. Eine alter­na­tive Geschichte teilnehmen oder im Kreativ-Atelier „Überra­schend anders! Überra­schend einmalig!“ mit Herbst­blät­tern und Farben experimentieren.

Nächster Volks­wagen Group Art4All-Termin: 17. Dezember 2025, 16–21 Uhr