Im Grid verschwinden – Schüler*innen des Max-Born-Gymnasium Backnang ermöglichen neues Kunsterleben in der Ausstellung Freischwimmen. Köpper in die Kunst!

Seit 2020 kooperieren das Kunstmuseum Wolfsburg, das Max-Born-Gymnasium Backnang und die Agentur FuzzyFusion im Projekt Studio Digital. Die interaktive Plattform wurde 2021 in einem agilen und co-kreativen Prozess im Rahmen des Förderprogramms „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes entwickelt. Ziel der Plattform ist es, Schulen bundesweit einen digitalen Zugang zum Kunstmuseum Wolfsburg zu ermöglichen. Die Plattform, die seit Anbeginn auf einen partizipativen Vermittlungsansatz setzt und Schüler*innen aktiv am Entwicklungsprozess beteiligte, wurde 2023 für den Grimme Online Award nominiert.
Nach rund fünf Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit wurden Schüler*innen des Max-Born-Gymnasium Backnang nun erstmals eingeladen, auch im analogen Ausstellungsgeschehen aktiv mitzuwirken. Für die Ausstellung Freischwimmen. Köpper in die Kunst!, 9. 5.–28. 9. 2025, entwickelten sie Ideen zur Einbindung von Studio Digital in die Ausstellung.
Für die unkonventionelle Ausstellung Freischwimmen, die erstmals abteilungsübergreifend kuratiert wurde und innovative Vermittlungsformate erprobt, war es von Beginn an Ziel des Kuratorinnenteams, ein hybrides Erlebnis von Studio Digital über drei Räume hinweg zu ermöglichen und somit eine Verbindung von virtueller Plattform und realen Kunstwerken zu schaffen. Mit dem co-kreativen Prinzip von Studio Digital entwickelte Fachlehrerin Sara Dahme mit ihren Schüler*innen dazu weitere Ideen, die sie in Form von Modellen umsetzten und dem Kuratorinnenteam präsentierten.
Zu Beginn war es wirklich herausfordernd, so offen an die Aufgabenstellung heranzugehen, aber nun zu sehen, dass Ideen der Schüler*innen tatsächlich in Teilen umgesetzt wurden, das ist großartig. Bei der Präsentation habe ich in lauter strahlende Gesichter geschaut.
Sara Dahme, Fachlehrerin Max-Born-Gymnasium Backnang



Die intensive Auseinandersetzung mit der Arbeit von Jeff Wall hat einfach total viel Spaß gemacht. Besonders sich vorzustellen, Teil des Bildes zu sein, hat uns gefallen.
Jakob Wettemann & Florian Benz, Max-Born-Gymnasium Backnang
Uns war es einfach wichtig, dass die Besucher*innen nicht nur die Werke betrachten, sondern selber sichtbar werden.
Ghazal Almhimid & Katja Horvat, Max-Born-Gymnasium Backnang



Aus der Vielfalt der Ansätze der Schüler*innen wurde schließlich eine Idee ausgewählt, die in Auseinandersetzung mit dem Werk der Künstlerin Sarah Morris entstanden ist. Diese wurde von Martin Härtlein (FuzzyFusion) grafisch und konzeptuell umgesetzt: Entstanden ist ein raumgreifendes Raster, das wie ein Bühnenbild wirkt und die Besucher*innen dazu einlädt, sich selbst darin zu fotografieren und in Szene zu setzen. Mithilfe mobiler Elemente entsteht dabei die Illusion, selbst Teil des Rasters zu werden oder sogar darin zu verschwinden.



Zur besonderen Überraschung des gesamten Teams wurde der Beitrag der Schüler*innen zu einem Hotspot der Ausstellung und vielfach in Zeitungen und auf Social Media aufgegriffen. Dem Museum haben sie gezeigt, dass ihre Ideen nicht nur das gesamte Ausstellungserlebnis bereichern, sondern eine ganz neue Form des Kunsterlebens ermöglichen.
Wir sagen Danke an Sara Dahme und den Schüler*innenbeirat sowie Martin Härtlein von FuzzyFusion und freuen uns auf weitere gemeinsame Projekte in der Zukunft.
Titelbild: Fachlehrerin Sara Dahme mit Schüler*innen der 10. Klasse des Max-Born-Gymnasium Backnang, Pressekonferenz Freischwimmen. Köpper in die Kunst! am 6.5.2025