True Oil. Paradigmen und Glaubenssätze der Petromoderne Internationales Symposium

25. 10. — 27. 10. 2018

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Das Wolfs­burger Symposium TRUE OIL verfolgt das Ziel, Erdöl jenseits einge­fah­rener Positionen und ideolo­gi­scher Front­li­nien zu deuten. Öl befeuert nicht nur die Maschinen, sondern auch die Phanta­sien. Wissen­schaft­liche und techni­sche sowie metaphy­si­sche und spiri­tu­elle Vorstel­lungen und Erwar­tungen verbinden sich mit diesem schil­lernden Material – einem schwarzen Spiegel unserer Zeitläufte. TRUE OIL blickt dezidiert in diesen ebenso faszi­nie­renden wie erschre­ckenden Spiegel, um den mannig­fa­chen Bedeu­tungen des Materials Erdöl näher zu kommen.

Erdöl ist spätes­tens seit der Mitte des 20. Jahrhun­derts die Schlüs­sel­sub­stanz moderner Gesell­schaften. Die poten­zierte Mobilität zu Lande, zu Wasser und in der Luft ist ohne Benzin, Diesel und Kerosin nicht denkbar. Die gesamte Stoff- und Produkt­pa­lette des MODERN WAY OF LIFE von Acryl und Asphalt bis hin zu Wasch­mit­teln und Zahnbürste basiert auf Erdöl als Grund­sub­stanz. Das Material greift massiv in die Ökosys­teme unserer Erde ein und gelangt durch Derivate wie Kunst­dünger, Medika­mente und Mikro­plastik mittler­weile in jeden Organismus. Dennoch wird die intime Verknüp­fung des fossilen Energie­trä­gers mit allen prakti­schen Bereichen und abstrakten Grund­prin­zi­pien des Lebens nur langsam entdeckt. Allzu lange haben wirtschaft­liche wie politi­sche Graben­kämpfe den Blick auf die Macht des Erdöls verstellt.

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True Oil. Paradigmen und Glaubenssätze der Petromoderne Internationales Symposium

25. – 27. OKTOBER 2018 im ALVAR-AALTO-KULTURHAUS, WOLFSBURG

Organi­siert vom Kunst­mu­seum Wolfsburg.

Konzi­piert von Alexander Klose und Benjamin Steininger (Beauty of Oil, Berlin/Wien).

In Koope­ra­tion mit der Leuphana Univer­sität Lüneburg.

Die Konfe­renz­sprache ist Englisch.

Das Symposium TRUE OIL ist eine Auftakt­ver­an­stal­tung zur Ausstellung

Oil. Schönheit und Schrecken des Erdölzeitalters

DONNERSTAG, 25.10.2018: Festvortrag und Film im ALVAR-AALTO-KULTURHAUS, HÖRSAAL 1

19 Uhr Begrüßung: Ralf Beil (Direktor Kunst­mu­seum Wolfsburg)

19.10 Uhr Einfüh­rung: Alexander Klose, Benjamin Steininger (Beauty of Oil, Berlin/Wien)

19.20 Uhr IT WILL NOT LET US GO: ON QUESTIONS OF OIL, PLASTIC, AND HAUNTING, Festvor­trag von Heather Davis (New School, New York)

20.30 Uhr PETROL – CARBURANT – KRAFTSTOFF, Screening des Indus­trie­films, BRD 1965, Regie: Hugo Niebeling, 14 min

20.45 – 22 Uhr Empfang im Foyer des Alvar-Aalto-Kulturhauses

FREITAG VORMITTAG, 26.10.2018: ALVAR-AALTO-KULTURHAUS, HÖRSAAL 2

9 Uhr Begrüßung / Panellei­tung: Alexander Klose

9.15 Uhr OIL AND LANGUAGE, DISTILLATIONS AND TRANSMUTATIONS, Karen Pinkus (Cornell Univer­sity, Ithaca, New York)

10 Uhr PLASTIC SPIRITUALITY. THE SHIFT FROM IDEAS TO DESIGN, Ursula Baatz (Wien)

10.45 Uhr Kaffee­pause

11.15 Uhr A THEATRE OF THE WOUNDED EARTH, Oxana Timofeeva (European Univer­sity at St. Petersburg)

FREITAG NACHMITTAG, 26.10.2018: TRUE OIL-EXKURSION NACH WIETZE UND CELLE

12.30 Uhr Abfahrt des Exkur­si­ons­busses vor dem Kunst­mu­seum Wolfsburg

13 Uhr DISEMBARKING PETROCULTURE: FROM DRIVING TO DRIFTING, Vortrag von Bronislaw Szerszynski (Lancaster University)

14 – 15.30 Uhr LOKALE ÖL-VERGANGENHEIT, Erdöl­mu­seum Wietze, Besuch mit Führung in Deutsch­lands „Klein-Texas“

16.30 – 18 Uhr GLOBALE ÖL-GEGENWART, Erdöl-Service-Unter­nehmen Baker Hughes Celle. Führung im „Houston“ Niedersachsens

18 – 19.30 Uhr Rückfahrt nach Wolfsburg

SAMSTAG, 27.10.2018: ALVAR-AALTO-KULTURHAUS, HÖRSAAL 2

09.30 Uhr Begrüßung / Panellei­tung: Benjamin Steininger

09.45 Uhr „YOU DRANK HIM???“ BEING GOOD AFTER THE LAST OF THE GOOD STUFF, Sofia Ahlberg (Uppsala Universitet)

10.30 Uhr BLOBJECTIVITY: A NEGARESTANI REMIX ON TRUE OIL, Dominic Boyer (Rice Univer­sity, Houston, Texas)

11.15 Uhr Kaffee­pause

11.45 Uhr FROM PETROL AGE TO DIGITAL AGE, Claus Pias (Leuphana Univer­sität Lüneburg)

12.30 Uhr Mittag­essen

13.30 Uhr A PETROCHEMICAL SOCIETY?, Andrew Barry (Univer­sity College London)

14 – 15 Uhr Abschluss­dis­kus­sion