Hartelijk gefeli­ci­teerd, Mondrian! Zu seinem 151. Geburtstag stellen wir euch einige der spannendsten Fakten über einen der großen Künstler des 20. Jahrhun­derts vor. Von seiner Abneigung gegenüber der Farbe Grün zu seiner Liebe zur Jazz-Musik geben wir euch einen kleinen Einblick in sein Leben:

1. Die sogenannten Primär­farben Rot, Gelb, Blau in Korre­spon­denz mit schwarzen Linien und recht­eckigen Formen – diese Gestal­tungs­prin­zi­pien machten Piet Mondrian berühmt. Die scheinbar simplen Kompo­si­tionen erfor­derten aller­dings eine aufwen­dige Malweise, Der Künstler arbeitete an seinen Gemälden oft für längere Zeit und probierte immer neue Kombi­na­tionen aus. Was wenigen bekannt ist: Mondrian mischte seine Farben selbst an.

2. Mondrian und die Farbe Grün? Ist der Künstler heute ausschließ­lich für die Verwen­dung der Primär­farben bekannt, zeigen einige seiner Werke um 1920 Farbfelder in einem grünli­chen Gelb. Was wie ein kurzer Anflug der Unent­schlos­sen­heit wirkt, wird kurz darauf vom Künstler entschieden abgelehnt. Grün sei als Farbe zu nah an der Natur und könne deshalb keinen Platz in seiner Kunst finden, bestimmt Mondrian.

3. Piet Mondrian war keines­wegs der erste Künstler der De-Stijl-Bewegung, der die Farben Rot, Gelb, Blau in Kombi­na­tion mit Recht­ecken nutzte. Auf seinen nieder­län­di­schen Künst­ler­kol­legen Bart van der Leck geht die erstma­lige Verwen­dung zurück. Im Gegensatz zu Mondrians großen Farbflä­chen, gestal­tete Bart van der Leck seine Gemälde mit kleinen Recht­ecken, die großräumig über den Malgrund verteilt wurden.

T. Ernest, “Mondrian” T., 1989 Öl auf Leinwand 45 x 36,5 cm MAMCO Musée d’art moderne et contem­porain, Genf

4. Jazz, Boogie Woogie… New York! Wohl kaum denkt man an diese mal melodisch bis verrückten Musik- bzw. Tanzstile, wenn man die linearen Werke Piet Mondrians betrachtet. Doch Mondrians Begeis­te­rung für die Musik ist legendär: Er hatte eine große Schall­plat­ten­samm­lung, nahm Tanzun­ter­richt unter anderem in Tango, Foxtrott und Charleston und besuchte regel­mäßig Konzerte. Als 70-jähriger in New York verbrachte er seine Abende häufig in Jazz-Bars. Dem Jazz sprach er dabei eine ähnliche Wirkungs­weise zu wie seiner neoplas­ti­schen Malerei.

5. Die Gruppe De Stijl setzte sich unter anderem für eine Verbin­dung von Leben und Kunst ein. Diesem Ideal folgte auch Mondrian, wollte er mit seiner Malweise doch am liebsten alles gestaltet wissen. Er lebte und arbeitete  in seinem Atelier, wo er seine berühmten Bilder schuf, die auch  mit der Einrich­tung seiner Wohnung korre­spon­dierten. Wie in seinen Kunst­werken strich er die Wände seines Ateliers weiß und stattete das Interieur mit einigen recht­eckigen Formen in Primär­farben sowie den Nicht-Farben Schwarz und Grau aus.

Mehr zu Piet Mondrian und seinen Einfluss auf spätere Genera­tionen ist in der Ausstel­lung Re-Inventing Piet. Mondrian und die Folgen zu entdecken. Hier mehr.

Bild: Von Anonym – http://archiefdienst.exsilia.net/mondriaan/pagina.php?hid=6&pid=5 http://www.mondriantrust.com/chronology/Übertragen aus nl.wikipedia nach Commons durch GijsvdL mithilfe des Commons­Helper., Gemein­frei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4101826