Paolo Pellegrin

Fragile Wunder

25. 11. 2023 — 7. 4. 2024

Infos

Ein gigan­ti­scher Eisberg, glühende Lava, karge Wüsten­land­schaften, prächtige Vegeta­tion, paradie­sisch anmutende Tierwelten und die letzten beiden lebenden Nördli­chen Breit­maul­nas­hörner – Paolo Pelle­grins (* 1964) Fotogra­fien nehmen uns mit auf eine bildge­wal­tige Reise um die Welt: Von Island bis Costa Rica, von Grönland bis Namibia, von Italien bis Japan und von Deutsch­land bis Austra­lien spürt er den Auswir­kungen der menschen­ge­machten Klima­ka­ta­strophe und dem Zustand unserer Umwelt nach. Die Wurzeln dieses Projekts liegen in einer Forschungs­reise in die Antarktis, die Paolo Pellegrin 2017 gemeinsam mit einer NASA-Gruppe unternahm, um die drama­ti­schen Folgen der globalen Erder­wär­mung zu dokumentieren.

Das Kunst­mu­seum Wolfsburg zeigt in einer umfas­senden Ausstel­lung erstmals in Deutsch­land die eindrucks­voll direkten, aber auch poeti­schen und bisweilen surreal wirkenden Fotogra­fien und Video­pro­jek­tionen Pelle­grins. Die Werke des vielfach ausge­zeich­neten italie­ni­schen Fotografen, der seit 2005 Mitglied der renom­mierten Fotoagentur Magnum ist, gleichen einer weltweiten Bestands­auf­nahme der Natur.

DVor allem bekannt für seine bewegenden Kriegs­fo­to­gra­fien, gehört Paolo Pellegrin zu den heraus­ra­genden Dokumentarfotograf*innen unserer Zeit. Dabei bestechen seine Aufnahmen nicht nur durch ihre Authen­ti­zität, sondern auch durch ihre Ästhetik, die emotional zu berühren vermag. Sie sind weit mehr als reine Repor­ta­ge­fo­to­grafie, denn schon lange hat Paolo Pellegrin sein Reper­toire zugunsten eines gezielten Einsatzes von Licht und Schatten sowie verschie­denen fotogra­fi­schen Techniken und Verfah­rens­weisen erweitert. Um Wahrhaf­tig­keit einen Ausdruck zu verleihen, verzichtet Paolo Pellegrin bewusst auf Möglich­keiten der digitalen Bildma­ni­pu­la­tion. Seine jüngsten Natur­fo­to­gra­fien, die sich an den vier Elementen orien­tieren, sind von einer persön­li­chen Suche nach Transzen­denz motiviert: „Ja, natürlich geht es um Landschaften und Natur, aber ich muss sie trans­for­mieren. […] Ich suche nach dem Erhabenen“, so Pellegrin.

Ob in Farbe oder in Schwarz-Weiß, mit seinen präzisen Bildkom­po­si­tionen legt Paolo Pellegrin die Struk­turen und Muster, die Oberflä­chen, die enorme Kraft, aber auch die Verwund­bar­keit unseres Planeten frei. Seine Fragilen Wunder erzählen nicht nur von der Klima­krise, sondern öffnen Räume für neue Betrach­tungs­er­fah­rungen der Natur jenseits der Katastro­phen, indem sie nicht zuletzt mit großer Empathie von der Schönheit und Einzig­ar­tig­keit der Erde zeugen.

Die Ausstel­lung wurde ursprüng­lich für Gallerie d’Italia, Museodi Intesa Sanpaolo in Turin entwi­ckelt und in Zusam­men­ar­beit mit Paolo Pellegrin und Magnum Photos für das Kunst­mu­seum Wolfsburg angepasst und erweitert.

Kurator
Dino Steinhof

Kurato­ri­sche Assistenz
Carla Wiggering

Paolo Pellegrin, Disko Bay. Ilulissat. GREENLAND. 2021. © Paolo Pellegrin/Magnum Photos

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