True Pictures?

LaToya Ruby Frazier

30. 10. 2021 — 10. 4. 2022

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Soziale Ungerech­tig­keiten, Rassismus, Arbeits­mi­gra­tion, Umwelt­ver­schmut­zung, wirtschaft­li­cher Nieder­gang einst prospe­rie­render Indus­trie­städte – dies sind einige der thema­ti­schen Schwer­punkte in der künst­le­ri­schen Arbeit der US-ameri­ka­ni­schen Künst­lerin LaToya Ruby Frazier. Sie gehört derzeit zu den wichtigsten jüngeren Fotografie-Positionen Nordame­rikas. Frazier ergreift in und mit ihrem Werk Partei für die überwie­gend unter­pri­vi­le­gierte Arbeiter*innenklasse der USA, die u. a. durch Arbeits­lo­sig­keit, Trinkwas­serverseuchung oder den Abbau von städti­schen Infra­struk­turen gezwungen ist, in teils prekären Verhält­nissen zu leben. Im Sinne des Filmre­gis­seurs und Fotografen Gordon Parks setzt LaToya Ruby Frazier ihre Kamera immer mehr als Waffe gegen Ungerech­tig­keit, Rassismus, Intole­ranz und Armut ein. Das Kunst­mu­seum Wolfsburg präsen­tiert mit True Pictures? LaToya Ruby Frazier die erste deutsche Einzel­aus­stel­lung der engagierten und vielfach ausge­zeich­neten Künstlerin.

Mit ihren Schwarz-Weiß-Fotogra­fien, Videos und Perfor­mances konzen­triert sich LaToya Ruby Frazier (*1982) auf familiäre und gesell­schaft­liche Gegeben­heiten, die in Bezug auf ihre thema­ti­schen Fokus­sie­rungen zugleich allge­meine Gültig­keit für sich beanspru­chen können. Ihr gelingt es, die gesell­schaft­lich relevanten Themen besonders empathisch darzu­stellen, indem sie diese oftmals anhand biogra­fi­scher Kontexte insze­niert: So sind ihre Familie oder Freunde immer wieder Gegen­stand der Fotogra­fien. Die Bandbreite ihrer Motive erstreckt sich innerhalb der verschie­denen Serien daher von intimen Einbli­cken in das Famili­en­leben über Genre­szenen bis hin zu fast als klassisch zu bezeich­nenden Landschafts­auf­nahmen, wäre da nicht das Wissen um die oftmals ökono­mi­schen und ökolo­gi­schen Desaster, die mit den abgelich­teten Gegenden verbunden sind.

Das Kunst­mu­seum Wolfsburg ist mit der Ausstel­lung True Pictures? LaToya Ruby Frazier Teil der Koope­ra­tion im Rahmen von True Pictures? Zeitge­nös­si­sche Fotografie aus Kanada und den USA. Diese umfang­reiche Überblicks­schau zur Fotografie des 20. und 21. Jahrhun­derts wurde vom Sprengel Museum Hannover initiiert und wird vom Museum für Photo­gra­phie in Braun­schweig und dem Kunst­museum Wolfsburg mit eigenen Ausstel­lungen begleitet. Während die Museen in Hannover und Braun­schweig einen jeweils größeren Überblick geben, konzen­triert sich das Kunst­mu­seum Wolfsburg mit LaToya Ruby Frazier auf eine heraus­ra­gende fotogra­fi­sche Position und stellt diese mit rund 150 Fotogra­fien sowie ausge­wählten Videos ausführ­li­cher dar. Die drei Insti­tu­tionen veran­stalten ein gemein­sames Rahmen­pro­gramm aus Vorträgen, Kurator*innen- und Künstler*innen-Diskussionen.

Kurator
Andreas Beitin

Kurato­ri­sche Assistenz
Dino Steinhof

Film

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Pressestimmen

Die New York Times hat Frazier in einem Porträt als Künst­lerin und Aktivistin bezeichnet. Völlig zu Recht, denn sie fotogra­fiert die Menschen nicht nur, sondern begleitet sie bei ihren Anliegen über lange Zeiträume.

Michael Stoeber, Hanno­ver­sche Allge­meine Zeitung, 28.10.2021

Frazier gibt Menschen ein Gesicht, die in der gesamt­ge­sell­schaft­li­chen Wahrneh­mung margi­na­li­siert werden. Sie erzählt mit spürbarer Sympathie deren Lebens­ge­schichten – solche, die in den US-ameri­ka­ni­schen Massen­me­dien selten vorkommen, wie Frazier sagt. Es sind intime, würde­volle und persön­liche Fotos – ausschließ­lich analog, schwarz-weiß und zumeist im Mittel­format aufgenommen.

Janek Wiechers, NDR Kultur, 28.10.2021

Die Künst­lerin wahrt die Würde der Menschen, stellt ihre Schick­sale dar, zeigt inves­ti­gativ Verän­de­rungen, ohne sie zu verletzen oder zu benutzen. Das macht den Reiz der Ausstel­lung aus: Leute auf der Schat­ten­seite des Lebens, die Sympa­thien wecken.

Hans Karweik, Wolfs­burger Nachrichten, 28.10.2021

LaToya Ruby Frazier ist nicht nur Künst­lerin, sondern außerdem Aktivistin. Ihre Waffe ist die Kamera. Ihr liegen die Menschen, die sie porträ­tiert, am Herzen.

Sylvia Telge, Wolfs­burger Allge­meine Zeitung, 28.10.2021

Soziale Ungerech­tig­keiten, Rassismus, Umwelt­ver­schmut­zung – das zeigt die afroame­ri­ka­ni­sche Fotografin LaToya Ruby Frazier in ihren Werken. Sie war zur Eröffnung nach Wolfsburg gekommen und gab persön­liche Einblicke in ihre erste deutsche Einzelausstellung.

Oliver Fricke, Wolfs­burger Kurier, 31.10.2021

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