Welten in Bewegung

30 Jahre Kunstmuseum Wolfsburg

25. 5. — 4. 8. 2024

Infos

Ein römischer Kaiser trifft auf einen engli­schen Popstar, eine Venus von Lucas Cranach auf Benedikte Bjerres Chicken sowie Cindy Shermans Sexpuppen, Pferde­kut­schen auf einen riesigen Flugap­parat. Mit diesen und weiteren überra­schenden Begeg­nungen feiert das Kunst­mu­seum Wolfsburg sein 30-jähriges Bestehen.

Die große Jubilä­ums­aus­stel­lung präsen­tiert Highlights aus der hochka­rä­tigen Sammlung des Hauses und zeigt zudem auch erstmals zahlreiche neue Schen­kungen. Um die spannenden Dialoge zu zeitlosen und zugleich lebens­nahen Themen besonders wirkungs­voll zu insze­nieren, wurden besondere „Gäste“ einge­laden: Fünfzehn histo­ri­sche Werke aus dem Braun­schweiger Herzog Anton Ulrich-Museum stellen wir zeitge­nös­si­schen Gemälden, Skulp­turen sowie Instal­la­tionen inter­na­tional bekannter Positionen gegenüber, darunter Elizabeth Peyton, Jonathan Meese, Michel Majerus,  Andreas Gursky, Gauri Gill, Bruce Nauman, Phyllida Barlow, Panama­renko u.v.m. – ein „Who is Who“ der Gegen­warts­kunst! Ungewöhn­liche Perspek­tiven auf Körper, Sexua­lität und Identi­täten, familiäre Befind­lich­keiten oder gesell­schaft­liche Werte wie Freiheit und Gleich­be­rech­ti­gung greift die Ausstel­lung auf; innerhalb von fünfzehn Kapiteln spannt sie einen thema­ti­schen Bogen vom Indivi­du­ellen bis zum Globalen.

Die Jubilä­ums­aus­stel­lung setzt mit der Koope­ra­tion mit dem Herzog Anton Ulrich-Museum ein weiteres Zeichen der insti­tu­tio­nellen Verbun­den­heit, um dadurch nicht zuletzt auch Kunst und Kultur in der Region zu stärken. Durch die Gegen­über­stel­lungen der Werke aus beiden Museen ergibt sich eine lebendige Ausein­an­der­set­zung mit den Konstanten wie auch mit den Varia­tionen unserer Lebenswelt.

Ausstellungsrundgang

Foto: Marek Kruszewski

Raumwunder

© Nachlass Michel Majerus, Foto: Marek Kruszewski
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Marek Kruszewski

The space is where you’ll find it [Der Raum ist, wo man ihn findet] lautet der Titel der Instal­la­tion von Michel Majerus, durch die man die Ausstel­lung betritt. Räume bestimmen unser Dasein. Ihre Gestal­tung wirkt auf unser Bewusst­sein. Im Mittel­alter und der Frühen Neuzeit waren es Kathe­dralen wie die Nieuwe Kerk [Neue Kirche] in Amsterdam auf dem Gemälde von Emanuel de Witte (um 1617−1692), deren Raumer­lebnis die göttliche Botschaft der christ­li­chen Kirche unter­strei­chen sollte. Heute werden oft Museums­bauten als die Kathe­dralen der Gegenwart bezeichnet. Die Vielfalt von Raumer­fah­rungen spiegelt sich in den Werken dieses Ausstel­lungs­raumes: In der Gehäu­se­gravur von Pia Linz hat die Künst­lerin ihr Atelier von innen auf die Scheiben des Plexi­glas­ge­häuses gezeichnet, sodass es wie ein immate­ri­elles Modell ihres Studios erscheint. Bruce Nauman lotet mit seinem Körper das Verhältnis von Wand und Boden aus, während Adam Putnam sich in seine Möbel hinein­zwängt, um deren Innenraum in ein Verhältnis zu seinem Körper­vo­lumen zu setzen. Erwin Wurm hingegen gibt den Besuchenden dieses Raumes Anwei­sungen, wie sie sich als lebendige „Skulp­turen“ gegenüber dem Raum und seinen Möbeln zu positio­nieren, zu verhalten haben.

Wer bist du?

© VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Marek Kruszewski
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Marek Kruszewski

Römische Kaiser wurden nach ihrem Tod als Götter verehrt, manche von ihnen sogar noch zu Lebzeiten. Hierauf spielt auch die Marmor­büste Kaiser Hadrians (76–138 n. Chr.) an. Heute hingegen sind es neben gekrönten Häuptern vor allem Idole aus der Film- und Musik­szene, die Elizabeth Peyton mit ihrer farben­frohen Malerei unsterb­lich macht. Das Gegenteil hiervon findet sich in dem lebens­großen Metall­kopf des Künstlers Christian Keinstar: Auf seine eigene Vergäng­lich­keit verweist er dadurch, dass sich sein Kopf aus Gallium schon bei wenig erhöhter Tempe­ratur des Sockels verflüs­sigt und verschwindet.

Nam June Paik hat mit Andy Warhol Robot seine Bewun­de­rung für den verstor­benen Künstler-Kollegen zum Ausdruck gebracht. Mette Tronvoll stellt junge Frauen, die in Großstädten leben, betagten Frauen vom Land gegenüber. Die Eindeu­tig­keit von Geschlecht­lich­keit hinter­fragt Tejal Shah in ihrer Serie Women Like Us [Frauen wie wir], während für die United Enemies [Vereinten Feinde] von Thomas Schütte „fiese alte Männer“ als Vorbilder gedient haben. Und dass es nicht immer gelingt, Gesichter zu erinnern, sieht man an dem weitge­hend leeren Bild Hair [Haar] von Luc Tuymans: Hier ist es nur noch die Frisur, die dem Maler von dem Menschen in Erinne­rung geblieben ist. Geradezu überzeit­lich erscheint hingegen das Gesicht mit den drei emoti­onslos blickenden Metal­laugen in dem Bildnis A.O.: INRI (The Measu­re­ment of Sensation) [Die Messung von Empfin­dung] von Thomas Zipp. Der Titel und das Milli­me­ter­pa­pier als Bildgrund hinter­fragen die Messbar­keit von Gefühlen.

Körpersprache

Foto: Marek Kruszewski
Foto: Marek Kruszewski

Nur mit einem nahezu unsicht­baren Schleier, Hut und goldenen Ketten „bekleidet“, tritt die Venus von Lucas Cranach d.  Ä. in Erschei­nung. Die römische Göttin der Liebe und Schönheit ist eine wieder­keh­rende Figur in den Gemälden von Cranach und Metapher der Sinnlich­keit, der weibli­chen Anzie­hungs­kraft und der Entste­hung neuen Lebens. Wie bei der Venus in dem Gemälde von Cranach ist auch die Darstel­lung der Frauen in Nobuyoshi Arakis Serie Tokyo Novelle durch Sinnlich­keit und Anzie­hungs­kraft geprägt. Kinbaku-bi, in etwa zu übersetzen als „die Schönheit der festen Bindung“, ist eine japani­sche Bondage-Technik, bei der es um die Ästhetik und Darstel­lung des Körpers geht. In der Scheren­schnitt-Arbeit von Stefan Thiel bleibt dieser Körper abwesend, seine Form wird lediglich durch die Anordnung der geome­tri­schen Formen angedeutet, die sich zu einer Art Netzstrumpf­hose zusam­men­setzen. Auch in den zwei Fotogra­fien aus Cindy Shermans Serie Sex Pictures ist der mensch­liche Körper abwesend, ersetzt durch anato­mi­sche Puppen, die von der Künst­lerin in pseudo-porno­gra­fi­schen Bildern arran­giert werden. Sie bieten einen Anlass, um über die Künst­lich­keit, die Absur­di­täten und die gelegent­liche Gewalt der Porno­grafie nachzu­denken. Fuck von Gilbert & George ist Teil ihrer Serie Dirty Words und zeigt unter anderem die Gesichter der Künstler, die Dächer Londons und eine angedeu­tete Szene der Prosti­tu­tion. Am Ende bleibt es zweideutig – handelt es sich bei dem Titel nun um einen Fluch oder eine Aufforderung?

Familienangelegenheiten

© VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Marek Kruszewski
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Marek Kruszewski

Vier Majolika-Teller aus dem 16. und 17. Jh. zeigen Szenen aus der bibli­schen Erzählung von Jacob und seinen zwölf Söhnen. Die Erzählung lässt sich als einer der frühesten Berichte einer zerrüt­teten Familie lesen. Josef, der zweit­jüngste Sohn, wird von seinem Vater bevorzugt und zieht so den Zorn der Brüder auf sich. Die Majolika-Teller zeigen unter anderem, wie die Brüder versuchen, Josef in einem Brunnen zu ertränken, und wie er von ihnen später nach Ägypten verkauft wird. Auch die Fotogra­fien von Richard Billingham sind weit entfernt von der Vorstel­lung einer idealen Familie – ungeschönt und geradezu brutal ehrlich zeigt Billingham in der Serie Ray’s a Laugh sein Eltern­haus nahe Birmingham, das von Armut, Chaos und einem chronisch alkohol­ab­hän­gigen Vater geprägt ist. Die Vater­figur spielt auch im Œuvre von Jonathan Meese eine wichtige Rolle, ihr ambiva­lenter Charakter wird in Babydolls Vater (Not am Mann) bereits durch den Titel deutlich. Dem entgegen vermit­teln drei Fotogra­fien von Antanas Sutkus aus den 1960er-Jahren ein kindli­ches Gefühl der Gebor­gen­heit an der Hand der Eltern, ein Vertrauen in Erwach­sene, zu denen man, hier im wahrsten Sinne des Wortes, hinaufschaut.

Unter Leuten

© VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Marek Kruszewski
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Marek Kruszewski

Es kann mitunter ganz schön hoch hergehen, wenn man sich „unter die Leute“ begibt – so zeigt es zumindest die Radierung Night [Nacht] von William Hogarth, in der wir eine ganze Reihe von nächt­li­chen Gescheh­nissen beobachten können, durchaus humorvoll und dabei gesell­schafts­kri­tisch zugespitzt.

Auch In Sook Kims Saturday Night [Samstag Nacht] bildet das mal mehr, mal weniger wilde nächt­liche Treiben ab, wie es in der Anony­mität eines Hotels vonstat­ten­gehen könnte. Die Situation des Neben­ein­ander, ohne vonein­ander Notiz zu nehmen, wird von Bruce Nauman noch verstärkt – seine Köpfe blicken, trotz unmit­tel­barer Nähe, stets anein­ander vorbei. Dagegen tritt in den Fotogra­fien von Rebecca Lewis, die uns in die Subkultur der sogenannten Mods in England entführen, das Gefühl der Gemein­schaft hervor: Geeint durch ästhe­ti­sche und habitu­elle Codes zitieren die Mods mit großer Liebe zum Detail die 1960er-Jahre.

Situa­tionen von Gemein­sam­keit zeigt auch Gauri Gills Serie Acts of Appearance [Handlungen des Auftre­tens]. In den Fotogra­fien rückt sie die indigene Bevöl­ke­rung der Adivasi in einem indischen Dorf in den Fokus. In Zusam­men­ar­beit mit den Dorfbewohner*innen insze­niert sie eigens herge­stellte Masken, um banale Alltags­si­tua­tionen in theatra­li­sierte Handlungen umzuwan­deln – halb Traum, halb Wirklichkeit.

Ulrike Behrends Diptychen zeigen Momente des Erwach­sen­wer­dens und des Sich-Zurecht­fin­dens in der Gesell­schaft. Sie schwanken zwischen Melan­cholie und Ausge­las­sen­heit. Bei Jeff Koons werden gesell­schaft­liche Rollen auf den Kopf gestellt, wenn der überdi­men­sio­nale Plüschbär im gestreiften Oberteil dem unifor­mierten Polizisten, der eigent­lich für Macht und Autorität steht, die Triller­pfeife abnimmt. Im Dialog macht Timm Ulrichs’ rote Neonschrift deutlich, wie nahe Liebe und Aufstand in unserer Gesell­schaft beieinanderstehen.

Formen der Natur

Foto: Marek Kruszewski
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Marek Kruszewski

Seitdem der Mensch begonnen hat, sich die Natur anzueignen, ist diese einer wachsenden Überfor­mung unter­worfen. Dies geschieht teils ideali­sie­rend, wie in Willem van Nieulandts Italie­ni­scher Fluss­land­schaft (um 1625−1630) mit der Darstel­lung von antiken Ruinen. Deutli­cher noch macht sich die Überfor­mung der Natur jedoch in der Umsetzung wirtschaft­li­cher Inter­essen bemerkbar, wie in Andreas Gurskys Fotografie der künst­li­chen Landge­win­nung für den Hafen von Singapur, wo sich heute Wolken­kratzer drängen. Aber auch die landwirt­schaft­liche Nutzung, wie sie in Timm Ulrichs’ Getarnte Landschaft anklingt, verleiht der Erdober­fläche eine eigene Prägung.

Das sich ständig erneu­ernde Leben steht im Mittel­punkt der Instal­la­tionen von Mario Merz, der mit seinem spiral­för­migen Tisch und seiner Wandar­beit Leone di Montagna [Berglöwe] das in der Fibonacci-Zahlen­reihe abgebil­dete Wachs­tums­ge­setz zum Ausdruck bringt: Reisig, Obst und Gemüse bezie­hungs­weise Berg, Baum und Tier verweisen hier auf die Lebens­grund­lage des Menschen. Das von Leonardo da Pisa, genannt Fibonacci (um 1170 bis nach 1240), entdeckte Wachs­tums­ge­setz manifes­tiert sich in der Form von Schne­cken­häu­sern ebenso wie in der Entwick­lung von Kanin­chen­po­pu­la­tionen. Mit einem Augen­zwin­kern spielt auch Nam June Paiks Video­in­stal­la­tion Egg Grows [Das Ei wächst] auf das Wachs­tums­prinzip an, das sich auch in Benedikte Bjerres Hühner­schar wiederfindet.

Urbanes Leben

Foto: Marek Kruszewski
Foto: Marek Kruszewski

Über drei Viertel der Bevöl­ke­rung in Deutsch­land leben heute in Städten – eine gänzlich andere Situation als zu Zeiten von Hendrick van Steenwyck d. Ä. im 16. Jahrhun­dert. Dennoch zeigt sein Markt­platz mit Aachener Münster und Rathaus eine menschen­ge­füllte Stadt­szene, die sich zum Teil gar nicht so sehr von dem urbanen Treiben heute unterscheidet.

Eher leer wirken dagegen die Straßen Wolfs­burgs in Douglas Gordons Psycho Hitch­hiker (Coming or Going) [Psycho-Anhalter (Kommen oder Gehen)]. Die Menschen in ihren Autos scheinen nicht für den Anhalter stoppen zu wollen, der mit seinem nackten Oberkörper und dem Schild mit der Aufschrift „Psycho“ wohl ein eher unheim­li­ches Bild abgibt. Gordon thema­ti­siert hier die empfun­dene Gefahr des Fremden im städti­schen Raum. Die Straße als Bild urbanen Lebens stellen auch Gilbert & George in der großfor­ma­tigen Arbeit Roads [Straßen] in den Mittel­punkt. Vor den Stadt­au­to­bahnen spazieren und posieren junge Männer in leuchtend bunter Kleidung und vermit­teln so das Bild einer leben­digen und pulsie­renden Großstadt. Dass diese bisweilen auch eine ganz schön überfor­dernde Wirkung haben kann, spiegelt sich in den verzerrten Gesich­tern der beiden Künstler.

Weltbilder

© VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Marek Kruszewski
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Marek Kruszewski

Das Bild, das wir uns von der Welt machen, ist geprägt von der Zeit und den äußeren Umständen, unter denen wir leben. So zeigt Abraham Willa­erts’ Strand­bild mit Kirchturm (1653) Schiffe, wie sie im 17. Jahrhun­dert von den Nieder­landen aus in See stachen, um die Welt zu „entdecken“, und trägt so aus heutiger Sicht deutliche Spuren des europäi­schen Imperia­lismus und Kolonia­lismus. Dessen Auswir­kungen, insbe­son­dere auf die indigene Bevöl­ke­rung Nordame­rikas, macht Natalie Ball in detail­rei­chen Assem­blagen wie Stick Horse [Stecken­pferd] zum Thema. Stereo­ty­pi­schen Vorstel­lungen setzt sie multi­per­spek­ti­vi­sche Weltbilder entgegen. Auch Chris­to­pher Kulendran Thomas hinter­fragt das westliche Kunst­system und seine Werte, wenn er Werke von Künstler*innen aus Sri Lanka erwirbt und diese kritisch umgestaltet. Er macht mit ihnen deutlich, dass sie geschaffen wurden, um dem Geschmack des westli­chen Kunst­marktes zu entspre­chen. Durch den Kauf und die Umgestal­tung beein­flusst er gezielt den inter­na­tio­nalen Kunst­markt – die entste­henden Geldflüsse lenkt er in Projekte zur Unter­stüt­zung von Menschen, die durch den Bürger­krieg in Sri Lanka vertrieben wurden.

Andreas Gurskys Dubai World III [Dubai-Welt III] zeigt den Größen­wahn moderner Bauvor­haben am Beispiel eines Projekts in dem Emirat, bei dem die Welt in Form künst­li­cher Inseln neu erschaffen werden soll. Dem stellt Mariana Vassileva ein Bild entgegen, das sich auch in Bezug auf den mensch­li­chen Ressour­cen­ver­brauch lesen lässt – die ausge­beu­tete Welt als traurige Pfütze. Georg Herold setzt mit seinem Weltbild 2000 auf eine kalku­lierte Unfer­tig­keit, die in der Zusam­men­stel­lung von Holzlatten die schein­bare Selbst­ver­ständ­lich­keit von Weltbil­dern ironisch hinter­fragt. Der Wunsch nach fried­li­cher Koexis­tenz verschie­dener Weltan­schau­ungen findet sich auf Burhan Doğançays Big Berlin Wall, bei der auf der Berliner Mauer, einst Symbol für Trennung, die vier Weltre­li­gionen zusammenfinden.

Eine Frage der Gerechtigkeit

Foto: Marek Kruszewski
Foto: Marek Kruszewski

In einem großen Bogen entledigt sich die Welt der Gerech­tig­keit – so zeigt es zumindest ein Druck von Dirk Volkerts­zoon Coornhert aus dem Jahr 1550. Die Welt, symbo­lisch als ein sich aufbäu­mendes Pferd darge­stellt, wirft die Gerech­tig­keit in Gestalt der römischen Göttin Justitia ab – offenbar eine Kritik an der kaiser­li­chen Unter­drü­ckung in den Nieder­landen zur damaligen Zeit.

Tejal Shahs Unbeco­ming VIII [Ungewor­dene] zeigt ebenfalls eine Form von politi­schem Protest. Shah greift hier auf das Foto eines tibeti­schen Mönches zurück, der sich 2014 in einem Akt des Protestes gegen die repres­sive Politik der chine­si­schen Regierung selbst verbrannt hat. Die Künst­lerin konfron­tiert uns so mit dem Gefühl der Ausweg­lo­sig­keit des Indivi­duums angesichts der Ungerech­tig­keiten staat­li­cher Mächte. Auch Serge Attukwei Clottey thema­ti­siert in seinem Werk mit der Verwen­dung von Teilen gelber Plastik­ka­nister Fragen globaler (Un-)Gerechtigkeit. Ursprüng­lich für den Import von Öl aus Europa nach Ghana verwendet, wurden die Kanister bei Dürre auch als Wasser­be­hälter einge­setzt, und erzählen so von globalen Ungleich­ge­wichten in Bezug auf Ressour­cen­knapp­heit, Auswir­kungen der Erder­wär­mung und neoko­lo­nialen Prozessen. Der Titel der Kohle­zeich­nung Queer Notion of Justice [Seltsame Vorstel­lung von Gerech­tig­keit] weist vor diesem Hinter­grund wohl auf einen Mangel an Gerech­tig­keit gegenüber Schwarzen Menschen hin. Als Perso­ni­fi­ka­tionen des Rechts treten bei Pieter Hugo Mitglieder des ghanai­schen Obersten Gerichts­hofes ins Bild. Dabei ist auffällig, wie sehr sich bis heute in der Verwen­dung der Roben und Perücken die Einflüsse der ehema­ligen briti­schen Koloni­al­herr­schaft zeigen. Bruce Nauman rückt in seiner Video­ar­beit, in der er sich abwech­selnd mit schwarzer und weißer Farbe schminkt, Fragen zu Diskri­mi­nie­rung und Rassismus in den Fokus.

Erinnerung

© VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Marek Kruszewski
Foto: Marek Kruszewski

Die Erinne­rung bestimmt unser Bewusst­sein. Ohne sie gäbe es keine Zivili­sa­tion, keine Gesell­schaft, keine Zukunft. Das Erinnern ist entschei­dend für unsere Identität und schafft ein Gefühl der sozialen Zugehörigkeit.

In der griechi­schen Mytho­logie war Mnemosyne die Göttin der Erinne­rung und die Mutter der neun Musen. Nach ihr benannte der deutsche Kunst­his­to­riker und Kultur­wis­sen­schaftler Aby Warburg (1866−1929) ein ambitio­niertes Forschungs­pro­jekt, seinen Bilder­atlas. In diesem versuchte er mithilfe von Bildta­feln, das vielfäl­tige Weiter­leben der Antike in der europäi­schen Kultur anschau­lich zu machen. Rund einhun­dert Jahre später stellt Mischa Kuball in seiner gleich­na­migen Video­in­stal­la­tion die Rekon­struk­ti­ons­ver­suche dieses unvoll­endeten Projekts in den Mittel­punkt. Hierbei wird deutlich, dass es sich bei Warburgs Bilder­atlas um eine Konstruk­tion des kollek­tiven Gedächt­nisses handelt, zu deren Zeugen wir als Betrach­tende werden. In einem weiteren Projekt, seiner Serie research_desk_Nolde/Kritik/Kuball, setzt sich Kuball kritisch mit der Rezeption des Werks des Malers Emil Nolde (1867−1956) auseinander.

Dass sich Kultur der Überlie­fe­rung und damit der Erinne­rung verdankt, wird auch in der Fotoserie von Sharon Lockhart aus dem Natio­nal­mu­seum für Anthro­po­logie in Mexico-Stadt deutlich. Hier zeigt sich, dass das Museum als Ort des Bewahrens und Vermit­telns durch Archi­tektur, Ausstel­lungs­de­sign und Texte wie Beschrif­tungen und Erläu­te­rungen immer auch den Rahmen vorgibt, in dem diese Artefakte verstanden und erinnert werden. Auch die zwölf gemalten Echtheits­zer­ti­fi­kate von Sandra Gamarra verweisen darauf, dass sich kultu­relles Bewusst­sein Konstruk­tionen und vorge­ge­benen Struk­turen verdankt.

Wir, das Volk

Foto: Marek Kruszewski
Foto: Marek Kruszewski

„Freiheit erfordert Gleich­heit“, so die Theore­ti­kerin Hannah Arendt (1906–1975). Auf dem Gemälde Das König­liche Hochzeits­mahl von Frans Francken d. J. aus dem 17. Jahrhun­dert lädt ein König Leute von der Straße zum Hochzeits­mahl seines Sohnes ein. Diese ungewöhn­liche Geste aus dem bibli­schen Gleichnis des Matthäus-Evange­liums beruht auf einer christ­lich begrün­deten Vorstel­lung von Gleich­heit. Sie wird hier Werken gegen­über­ge­stellt, die sich auf politi­sche und gesell­schaft­liche Grund­werte der jüngeren Geschichte beziehen.

So zeugen die Fotogra­fien von Robert Lebeck von den politi­schen Ereig­nissen des bewegten Jahres 1968, das einen Umbruch in der westli­chen Hemisphäre einläu­tete. Hammer und Sichel als Zeichen des Kommu­nismus werden von Georg Herold nach dem Fall der Berliner Mauer als leere Symbole entlarvt, während Andreas Gurskys Bundestag die gewählten Volksvertreter*innen im Gespräch zeigt. Der vietna­me­si­sche Künstler Danh Vō lässt die ameri­ka­ni­sche Freiheits­statue nachbauen und in Einzel­teile zerlegen, die er nach den ersten drei Worten der Verfas­sung der Verei­nigten Staaten We The People [Wir, das Volk] betitelt. Goran Tomčićs schil­lerndes Bild Say Something [Sag‘ etwas] entstand als Reaktion auf die staat­li­chen Maßnahmen in New York nach dem Anschlag am 11. September 2001, während Mariana Vassi­levas Mikrofon wie eine Handgra­nate geformt ist und auf die mögli­cher­weise explosive Wirkungen von Worten verweist. Die Arbeiten bezeugen auf vielfäl­tige Weise das Streben nach den Grund­werten und dem Selbst­be­stim­mungs­recht des Menschen.

Wirtschaftsgipfel

© VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Marek Kruszewski
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Marek Kruszewski

Die Felsen­land­schaft mit zwei Arbeitern, die Tobias Verhaecht zugeschrieben wird, gehört zu den häufigen Darstel­lungen arbei­tender Menschen im 17. Jahrhun­dert. Diese geben einen Einblick in das tägliche Leben, in die Berufe und in die sozialen Struk­turen der damaligen Zeit. Dabei handelt es sich nicht immer um eine realis­ti­sche Darstel­lung des tatsäch­li­chen Arbeits­le­bens, sondern sie enthalten oft ideali­sierte oder symbo­li­sche Elemente, wie die Stadt im Hinter­grund, die Wohlstand und Reichtum verheißt.

Wie ein Kommentar zum sogenannten „Wirtschafts­wunder“ der Nachkriegs­zeit hingegen wirkt der Dreiakter von Thomas Schütte: erst die Massen­pro­duk­tion in düsterer Atmosphäre, dann das VW-Emblem als Symbol der wirtschaft­li­chen Entwick­lung und schließ­lich wehende Fahnen vor blauem Hinter­grund, die Jubel und Zuver­sicht vermit­teln. Auch Andreas Gurskys leere Prada-Vitrine verheißt erfolg­rei­ches Marketing, doch scheint die Marke wichtiger zu sein als das austausch­bare Produkt, das darin gefeiert wird. Sein Diptychon, das die Börse in Hongkong zeigt, macht den fragwür­digen Stellen­wert der Menschen deutlich, die hier in ein global gewor­denes Wirtschafts­system einge­bunden sind: Sie agieren als Nummern, einge­pfercht in ein Gefüge aus Daten­ma­schinen. Wer dient hier wem?

Auch Neo Rauchs Gemälde Handel wirft einen kriti­schen Blick auf das Geben und Nehmen: Die Kundin hat sich an der angebo­tenen „Ware“ die Hand verbrannt. Im Lager von Benedikte Bjerre hingegen gibt es nichts zu kaufen. Die aufge­bla­senen Koffer stehen für den globalen Massen­tou­rismus und seine fragwür­digen Errungenschaften.

Grenzen und Träume

© VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Marek Kruszewski
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Marek Kruszewski

Wie alt das Thema von Flucht und Migration ist, zeigt sich beim Blick auf eine Radierung von Charles Nicolas Cochin. Die Darstel­lung der Israelit*innen bei der Durch­que­rung des Roten Meeres scheint vor dem Hinter­grund der anhal­tenden Flucht nach Europa auf bedrü­ckende Weise bekannt. Die Inter­na­tio­nale Organi­sa­tion für Migration (IOM) beklagt allein für das Jahr 2023 den Tod von mehr als 3.000 Menschen bei ihrer Flucht über das Mittelmeer.

In diesem Kontext lässt sich die Serie Unbeco­ming [Ungewor­dene] von Tejal Shah verorten. Behutsam trans­for­miert sie Fotogra­fien von Menschen, die auf der Flucht mit dem Boot zu Tode gekommen sind, in detail­lierte, handko­lo­rierte Figuren und legt dabei das Scheitern von Grenz­über­win­dungen infolge von Flucht und Migration offen. Anna Malagrida zeigt in ihrer Serie Les Mains [Die Hände] die angespannte Gestik von Spieler*innen eines Wettbüros für Pferde­rennen in Paris. Es sind überwie­gend nordafri­ka­ni­sche Migrant*innen, in deren Erzäh­lungen sich das Träumen und die dem Glücks­spiel innewoh­nende Hoffnung mit dem Wunsch nach einem besseren Leben verbinden, welcher der Migration oft zugrunde liegt.

Der Maschen­draht­zaun, der in der Arbeit Politics of Space [Politik des Raumes] von Awst & Walther auf einen Spiegel gedruckt ist, macht uns gleich­zeitig zu Ein- und Ausge­schlos­senen. Den Bezug zur deutschen Geschichte ruft die Gegen­über­stel­lung mit Jörg Immen­dorffs Kleine Reise (Hasen­sülze) in Erinne­rung, der sich ein Jahr nach dem Mauerfall, 1990, mit der ehema­ligen inner­deut­schen Grenze befasst. Über allem schwebt, von Goran Tomčić aus hologra­fi­scher Folie zusam­men­ge­setzt, am blauen Himmel das Flugzeug, zynisch glänzendes Freiheits­ver­spre­chen grenzen­losen Reisens.

Zukunftsvisionen

© VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Marek Kruszewski
Foto: Museum

Die Frage nach der Zukunft war bereits im antiken Griechen­land derart aktuell, dass es im Land mehrere Orakel (von latei­nisch oraculum „Götter­spruch, Sprech­stätte“) gab. Die Griechen und Römer glaubten, dass sich an diesen Orten Götter zeigen und die Zukunft voraus­sagen. Als Orakel bezeichnet man seitdem eine mithilfe eines Rituals oder eines Mediums gewonnene transzen­dente Offen­ba­rung, die der Beant­wor­tung von Zukunfts- oder Entschei­dungs­fragen dient. Als Orakel ist auch die Radierung von John Dixon aus dem Jahr 1774 betitelt, in welcher die als Engel perso­ni­fi­zierte Zeit mittels einer sogenannten Laterna magica (ein vormo­dernes Projek­ti­ons­gerät) das Bild einer zukünf­tigen Situation auf die Wand projiziert.

Auch die Eule auf Ann Lisle­gaards großem LED-Bildschirm scheint etwas über die Zukunft zu wissen. Der Titel Oracles, Owls… Some Animals Never Sleep (Borealis) [Orakel, Eulen… Manche Tiere schlafen nie (Borealis)], 2021, lässt bereits ahnen, dass es sich um kein natür­li­ches Tier handelt. Seine Rede ist schwer inter­pre­tierbar und wird immer wieder von techni­schen Störge­räu­schen verzerrt oder unter­bro­chen. Bei genauerem Hinhören wird unter anderem der Bezug zu Ridley Scotts Science-Fiction-Film Blade Runner deutlich, in dem es um die Fälschung der Wirklich­keit und um zeitge­nös­si­sche Reali­täts­auf­fas­sungen geht.

Unbehagen bereitet auch das an der Decke des Raumes befes­tigte Objekt mit drei objek­ti­var­tigen Elementen, dem Phyllida Barlow den Unter­titel Security Camera [Überwa­chungs­ka­mera] gegeben hat und das jede Bewegung im Raum zu regis­trieren scheint.

Unterwegs zu neuen Zielen

© VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Marek Kruszewski
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Marek Kruszewski

Mobilität und mit ihr das Reisen wird heute von vielen als Grund­recht einge­for­dert. Wie man auf dem Jacques Fouquier zugeschrie­benen Gemälde Gebirgs­land­schaft mit Reise­wagen sehen kann, war das Reisen per Reise­wagen und Bauern­karren im 17. Jahrhun­dert in vielerlei Hinsicht noch eine beschwer­liche Angele­gen­heit. Man reiste nur, wenn es triftige Gründe gab, die meist beruf­li­cher Natur waren. Die touris­ti­sche Nachfrage, das Reisen als Selbst­zweck, entstand erst im Europa des 18. Jahrhun­derts. Die heute weitver­brei­tete Reiselust ist eine Entwick­lung der Moderne.

Für das Unter­wegs­sein hat Eberhard Havekost mit seinem gemalten Blick aus dem Zugfenster ein einpräg­sames Bild geschaffen: Solange man das Bild betrachtet, quasi selbst aus dem Fenster schaut, ist man unterwegs. Man hat einen Ort verlassen und ist noch nicht am Ziel. Es ist ein Zustand der zeitli­chen Schwebe, den Havekost hier erzeugt.

Seit 1991 fertigt Franz Ackermann auf seinen zahlrei­chen Reisen Mental Maps [geistige Landkarten], klein­for­ma­tige Aquarelle und Gouachen, die Kern seines vielschich­tigen Werks sind. In einer Verschmel­zung von karto­gra­fi­schen Struk­turen, Ortsan­sichten und wuchernder Ornamentik hält er seine Eindrücke fest und verweist damit auf die enge Verflech­tung von Globa­li­sie­rung, Mobilität und Tourismus.

1967 reali­sierte Panama­renko seinen ersten Flugap­parat und nannte ihn Das Flugzeug. Dabei ging es ihm jedoch „nicht darum, ein funktio­nie­rendes Flugzeug zu konstru­ieren, sondern um die Schaffung eines Ideals.“ (Panama­renko) Es ist die Fantasie, mit der man sich bewegt.

Künstler*innen der Ausstellung

Franz Ackermann, Nobuyoshi Araki, Richard Artsch­wager, Awst & Walther, Natalie Ball, Phyllida Barlow, Ute Behrend, Richard Billingham, Benedikte Bjerre, Hussein Chalayan, Serge Attukwei Clottey, Charles-Nicolas Cochin d. Ä., Dirck Volckerts­zoon Coornhert, Tony Cragg, Lucas Cranach d. Ä., Domenico da Venezia, Emanuel de Witte, Jan Dibbets, John Dixon, Burhan Dogançay, Sophie Erlund, Jacques Fouquier, Frans Francken d. J., Sandra Gamarra Heshiki, Gilbert & George, Gauri Gill, Liam Gillick, Douglas Gordon, Andreas Gursky, Eberhard Havekost, Ulrich Hensel, Georg Herold, William Hogarth, Jörg Immen­dorff, Christian Keinstar, In Sook Kim, Thoralf Knobloch, Jeff Koons, Mischa Kuball, Chris­to­pher Kulendran Thomas, Robert Lebeck, Rebecca Lewis, Pia Linz, Ann Lisle­gaard, Sharon Lockhart, Michel Majerus, Anna Malagrida, Jonathan Meese, Mario Merz, Bruce Nauman, Nam June Paik, Panama­renko, Elizabeth Peyton, Prajakta Potnis, Adam Putnam, Neo Rauch, Mariela Scafati, Thomas Schütte, Tejal Shah, Cindy Sherman, Antanas Sutkus, Stefan Thiel, Goran Tomcic, Mette Tronvoll, Luc Tuymans, Timm Ulrichs, Willem van Nieulandt, Hendrick van Steenwyck d. Ä., Mariana Vassileva, Tobias Verhaecht, Danh Vō, Abraham Willaerts

Kurator
Holger Broeker

Kurato­ri­sche Assistenz
Veronika Mehlhart

Instal­la­ti­ons­an­sicht, Lucas Cranach d. Ä., Venus, um
1530, Öl auf Holz, 41 × 26,5 cm, Herzog Anton Ulrich-Museum, Braun­schweig, Foto: Claus Cordes; Benedikte Bjerre, Lisa’s Chicken (Farm Life / German Version) (Ausschnitt), 2016/2021, Folie, Helium, 50 Objekte, je 40 × 30 × 15 cm, Kunst­mu­seum Wolfsburg, erworben mit Unter­stüt­zung der New Carlsberg Founda­tion, © Benedikte Bjerre, Foto: Marek Kruszewski

Presse

„Eine gelungene Selbst­prä­sen­ta­tion dieses Hauses, das nach 30 Jahren seine Rolle in der Stadt, der Region und darüber hinaus gefunden zu haben scheint.“

Alexander Menden, Süddeut­sche Zeitung, 11. Juni 2024

„Über 1000 Werke gehören zur Sammlung des Kunst­mu­seums Wolfsburg. Bei einer Schau zum 30-jährigen Bestehen werden einige der Highlights ausgestellt.“

dpa, Osnabrü­cker Zeitung, 27.5.2024

„Der Dialog zwischen den Epochen macht einen beson­deren Reiz dieser Schau aus.“

Stefan Arndt, Hanno­ver­sche Allge­meine Zeitung, 6.6.2024

„Seit drei Jahrzehnten lockt das Haus mit zeitge­nös­si­scher Kunst.“

Maurice Arndt, Thüringer Allge­meine, 5.6.2024